Nicht nach den
Sternen greifen aber
zu ihnen aufschauen.
Das Universum übt sicher eine besondere Faszination auf jeden aus, der einmal bei
klarer Nacht den Sternhimmel beobachtet hat und wenn man weiß, wie wenig das
menschliche Auge in der Lage ist zu sehen, will man einfach mehr. Mehr sehen, mehr
wissen was sich da in den unvorstellbaren Weiten des Kosmos abspielt.
Mich persönlich hat diese Neugier ein Leben lang begleitet aber es liegt nun mal in der
Natur der Sache, dass zumindest das Beobachten in nur einem kleinen Zeitfenster
möglich ist und das liegt leider nicht arbeitnehmerfreundlich.
Trotzdem hatten wir uns in den 1980er Jahren ein einfaches Teleskop gekauft und erste
Beobachtungen begonnen. Ein Newton 4 Zoll mit 1000mm Brennweite auf einer
einfachen Parallaktischen Montierung. Die manuelle Nachführung und die doch nicht
sehr stabile Montierung haben nie so richtig Freude aufkommen lassen.
Mit dem Eintritt in die Rente war zunächst einmal das Thema Zeitfenster für die
Beobachtungen nicht mehr so relevant, da kann man schon mal die Nacht zum Tag
machen.
Nach einer intensiven Einarbeitung in die Materie und einer guten Beratung durch
einen Experten habe ich ein neues Teleskop und eine gute, stabile Montierung
erworben.
Mit dem neuen Sky-Watcher 8 Zoll und 1000mm Brennweite und eine AZ-EQ6
Montierung mit Nachführung und Goto Funktion sind Beobachtungen und nun auch
Fotografieren von Planeten und Deep Sky Objekten sehr viel einfacher geworden und
machen viel Spaß.
Zum Fotografieren kann die Canon EOS 600D entweder über einen Adapter an Stelle
des Okulars verwendet werden. Hier dient das Teleskop als Objektiv oder die Kamera
wird, mit einem Teleobjektiv versehen, für die Aufnahmen großflächiger Objekte, wie
zum Beispiel Nebel, als Huckepack auf das Teleskop montiert. In beiden Fällen können
durch die automatische Nachführung, Aufnahmen mit langer Belichtungszeit gemacht
werden, ohne dass die Qualität darunter leiden würde.
© Michael Dietz März 2017
Mit dem Programm ’’Cartes du Ceil’’ kann man den Sternenhimmel für jeden Ort und jede
Zeit darstellen.
Das ist sehr hilfreich, man kann sich für eine Betrachtung die interessanten und
sehenswerten Objekte heraussuchen, deren Aufgang und Untergang sowie die beste
Beobachtungszeit ermitteln. Zusätzlich liefert das Programm auch astronomische Daten zu
den Objekten.
Das Sky Watcher Explorer-200 PDS, 8“
1000mm f/5 mit einem 2“ 25mm Okular
auf einer Sky Watcher Montierung AZ-EQ6
Goto und externer Stromversorgung.
Über einen speziellen Adapter wird eine
digitale Spiegelreflexkamera an den
Okularschacht des Teleskops montiert. Das
Teleskop ersetzt hier das Objektiv. Bei den
neueren SLR Kameras, die einen Live-View
der Aufnahmen ermöglichen, kann die
Steuerung der Kamera über den Computer
erfolgen. Das hat erhebliche Vorteile, von
der Scharfeinstellung bis hin zur
Programmierung von Serienaufnahmen.
Die Astrofotografie ist ein sehr komplexes Feld. Um
anschauliche Fotos von Deep Sky Objekten, wie Nebel
oder Sternhaufen zu erstellen, müssen eine Reihe von
Aufnahmen gemacht werden, die anschließend
überlagert und weiter bearbeitet werden.
Um z.B. den Krebsnebel zu fotografieren, sind sechs
Aufnahmen mit jeweils 10 Minuten Belichtungszeit
notwendig. Während der Belichtung muss das Teleskop
hochpräzise nachgeführt werden, das übernimmt die
Automatik der Montierung.
Unter dem Goldene Henkel versteht man einen
visuellen Effekt an der Sichtbarkeitsgrenze des
Mondes.
10 Tage nach Neumond liegt das Tal der
Regenbogenbucht noch im Schatten, die weiter
hinter liegenden Bergkämme werden aber schon
bereits vom Sonnenlicht beschienen. Der Namen
„Goldener Henkel“ ist auf die Form der Erscheinung
zurück zu führen.
Die Aufnahme entstand am 28.11.2017 um 21:00Uhr.