© Michael Dietz März 2017
Die Walzenstühle
In der Fleckenbühler Mühle wurde Roggen zu Mehl verarbeitet. Das Getreide wurde,
bevor es gemahlen wird, sorgfältig gereinigt und mit Wasser benetzt, damit sich die
Schale (Kleie) besser vom Mehlkörper trennen lässt. Der Roggen wurde anschließend
mit Walzenstühlen gemahlen und in einem Plansichter gesiebt. Das Mehl wird
getrennt und das Schrot erneut gemahlen, bis alles Mehl herausgelöst wurde. Ein
solcher Durchgang, Mahlen und anschließendes Sichten, wird Passage genannt.
Das Korn durchläuft acht bis
zwölf Passagen, bevor das Mehl
von der Schale gelöst ist.
Der Walzenstuhl ist eine
Maschine, bei der zwei Walzen,
die glatt oder geriffelt sind,
gegeneinander gedrückt werden
und mit unterschiedlicher
Geschwindigkeit rotieren.
Das Mahlgut wird zwischen den
Walzen zerdrückt und
zerschnitten.
In den ersten Jahren nach dem zweiten
Weltkrieg wurden viele Güter und
Dienste über Wertgutscheine geregelt,
dies ist ein Berechtigungsschein für das
Mahlen von 12 kg Brotgetreide für
Selbstversorger.
Gültig von 10.11.1947 bis 1.2.1948